Auch wir sind betroffen von den derzeitigen Preissteigerungen in nahezu allen Bereichen:
- Baukosten
Lieferengpässe und der Mangel an Fachkräften, verstärkt durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine, haben die Kosten für Baumaßnahmen deutlich ansteigen lassen und damit auch für Baumaßnahmen in unsere Infrastruktur. Dadurch haben sich die Investitionskosten zum Erhalt und zum Ausbau in die eigenen Netze, zur Erhöhung des Anschlussgrades oder zur Anpassung an den Stand der Technik stark erhöht. Durch fehlendes Material kommt es vermehrt zu Bauverzögerungen, was die Kosten weiter in die Höhe treibt. Auch können immer weniger Baufirmen alle erforderlichen Leistungen anbieten. Der Auswahl an Angeboten und damit auch der Preisstabilität werden enge Grenzen gesetzt.
- Energiekosten
Seit Beginn des Ukrainekrieges sind die Energiekosten stark angestiegen. Das betrifft die Strom- und Wärmekosten im privaten wie auch öffentlichen Bereich. Nicht nur wir, sondern auch unsere Lieferanten, Dienstleister und das Baugewerbe unterliegen dieser Preissteigerung, die diese Kosten wiederum auf ihre Preise umlegen.
- Zinsen
Durch das Fehlen von Fördermitteln von Land und Bund sind Kreditaufnahmen für Investitionen in die Infrastruktur unverzichtbar. Konnten noch vor wenigen Jahren Kredite auf sehr niedrigem Zinsniveau aufgenommen werden, führte der kontinuierliche Anstieg des Leitzinses zu einer starken Steigerung des Zinsaufwandes für Kredite.
- Personalkosten
Viele langjährige und erfahrene Kollegen verabschieden sich in den Ruhestand. Der Ersatz dieser Wissensträger stellt uns vor große Herausforderungen, denn auch wir sind vom Fachkräftemangel betroffen. Parallel dazu sind in den letzten Jahren die Personalkosten der tarifgebundenen Beschäftigten stetig gestiegen. Das betrifft alle unsere Mitarbeiter im Verwaltungs- wie auch gewerblichen Bereich, die für den Aufbau und Erhalt des Ver- und Entsorgungsauftrages unerlässlich sind.
Gleichzeitig ist es durch die veränderten klimatischen Bedingungen in den vergangenen Jahren unumgänglich geworden, verstärkt in die Wasserinfrastruktur zu investieren. So zum Beispiel müssen Überleitungen geschaffen, neue Brunnen gebohrt und Leitungen sowie Anlagen instandgesetzt werden. Hätten wir das nicht seit 2018 vorbeugend getan, wären gefährliche Versorgungsengpässe im Verbandsgebiet entstanden. Zudem müssen unsere Anlagen zunehmend energieeffizient arbeiten, was ebenfalls Modernisierungen notwendig macht. Dieser Erneuerungsdruck führt zu weiteren Kosten, die sich auf die Entgelte im Trinkwasser und Abwasserbereich auswirken.
Preissteigerungen beeinflussten bereits die letzten Jahre unsere Kosten für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung. Durch wirtschaftliches Handeln haben wir es jedoch geschafft, die Entgelte bisher nur moderat erhöhen zu müssen. Die aktuelle Entwicklung und die flächendeckenden Preissteigerungen in allen Bereichen veranlassen uns nun zu einer stärkeren Erhöhung, damit auch zukünftig eine zuverlässige Wasserver- und Abwasserentsorgung gewährleistet und die gesetzlichen Vorgaben erfüllt werden können.
Wir danken für Ihr Verständnis.